Motorrad-Neuheiten: Kleines EICMA-ABC

Zahlreiche Motorrad-Neuheiten stehen auf der EICMA zur Schau. Der Gang durch die sechs großen Messehallen weckt die Vorfreude auf die kommende Saison wecken.Trotz herbstlicher Stimmung lockt Mailand die Zweiradszene im November wieder an. Anlass ist die große jährliche Motorradmesse EICMA (Esposizione Internazionale Ciclo Motociclo e Accessori, Internationale Ausstellung für Motorräder und Motorrad-Zubehör). Der Gang durch die sechs großen Messehallen fördert viele Neuheiten zutage, die Vorfreude auf die kommende Saison wecken. Hier ein kleines EICMA-ABC ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

AJP – Der portugiesische Hersteller von Enduros mit 125 bis 650 ccm großen Viertaktmotoren hat seinen Entwicklungen Feinschliff angedeihen lassen. So hat etwa das Topmodell jetzt eine Abgasanlage von DOMA.
Benelli gehört seit 2005 zum chinesischen Unternehmen Quianjiang und zeigt mit der TRK502 ein 48 PS starkes Modell mit Reihenzweizylinder-Motor. Es soll knapp 6.000 Euro kosten. Weitere interessante Modelle sind ein bullig gestylter Cruiser und eine kleine 125er im Format einer Honda Dax.
BMW erweitert das Rollerangebot um eine C400X genannte Ausführung mit modernem Styling und 350 ccm Hubraum. Die 34 PS kommen über ein stufenloses CVT-Getriebe ans Hinterrad. Mit einem neuen Zweizylinder-Reihenmotor bestückt ist die neue Mittelklasse-Enduro F850GS, die immerhin 95 PS stark daherkommt. Satte 160 PS dagegen leistet der neue Supertourer K1600 Grand America. Mit bulligen 175 Nm maximalem Drehmoment dürfte sie äußerst schaltfaul zu fahren sein. Zum Rangieren gibt es einen Rückwärtsgang und die Höchstgeschwindigkeit ist bei gut 160 km/h abgeregelt – das dürfte für die USA OK sein, aber in Europa nicht ausreichen.
Ducati hat nicht nur die Multistrada 1260 mit 158 PS mit den zusätzlichen Versionen „S“ und „Pikes Peak“ auf dem Stand. Das Topmodell der großen Reiseenduro kostet knapp 24.000 Euro. Noch teurer ist die neue Sportmaschine Panigale V4, die auch als S-Version und als Speciale auf den Markt kommt. Da sind auch schnell 28.000 Euro fällig. Die Abkehr vom V-Zweizylinder kommt einer kleinen Revolution gleich: Mit 214 PS und weniger als 200 Kilogramm Gewicht sind fulminante Fahrleistungen zu erwarten. Aufgebohrt hat der Hersteller das Angebot der Scrambler. 400er und 800er werden um eine 1100er ergänzt, die ab knapp 13.000 Euro zu haben ist.
Harley-Davidson bringt die neuen, bereits präsentierten Modelle mit neuen Rahmen, Motoren und Fahrwerken nach Norditalien: mit mehr Leistung, mehr Schräglagenfreiheit und vielen Verbesserungen.
Honda zeigt mit der CB300R ein handliches, kompaktes Einsteigermotorrad mit 31 PS, das nur gut 140 Kilogramm wiegt. Als große, nackte Schwester ist auch die CB 1000R ganz neu. Gebürstetes Metall als Blickfang bei klar gezeichneten Linien, LED-Licht und 145 PS zeichnen sie aus. Zudem hat Honda die legendäre Gold Wing erneuert und dazu die komplette Ahnenreihe auf dem Stand ausgestellt.
Husqvarna geht mit der charakterstark gezeichneten Vitpilen 701 nun verstärkt auf Kundenfang. Der 700er-Einzylinder soll knapp 10.000 Euro kosten und mit 75 PS ordentlich Bumms bieten.
Kawasaki wendet sich mit der neuen Z900RS gekonnt dem Retrostyling zu. Mit angedeuteten Kühlrippen und dem an die klassische Z900 erinnernden Entenbürzel macht sie eine gute Figur. Aus rund 950 ccm Hubraum schöpft sie 111 PS. Mit Ninja 400, Ninja H2 SX und Ninja ZX-10R SE zeigen die Japaner noch drei weitere Neuheiten.
KTM bietet ein neues Mittelklassemodell an: die 790 Duke mit Reihen-Zweizylindermotor, der aus rund 800 ccm Hubraum 105 PS herausholt. Bei rund 170 Kilogramm Gewicht wird die Tradition des guten Leistungsgewichts konsequent fortgeschrieben. Als Prototyp war auch die 790 Adventure R zu sehen.
Lambretta will wieder an legendäre Zeiten anknüpfen. Unter österreichischer Führung der KSR Group möchte die Marke wieder im Rollergeschäft mitmischen.
Moto Guzzi könnte mit der V85 Konzept bald wieder eine mittelgroße Enduro im Programm haben. Konkreter ist die V7 III in den Versionen Carbon, Milano und Rough. Dazu kommt die V9 als Bobber und als Roamer-Ausführung.
Royal Enfield überrascht mit einem Zweizylindermotor in einem sehr klassisch wirkenden Bike, das On- wie Offroad-Einsätze bewerkstelligen kann.
Suzuki hält sich mit Neuheiten extrem zurück. Die leicht modifizierte SV650X im Retrolook-Design muss zunächst genügen. Wie soll die Marke da im Markt vorankommen?
Triumph stellt der Bonneville Bobber mit der Version „Black“ eine noch schärfere Custom-Version zur Seite. Der 1200er-Twin aus der Bonneville T 120 leistet hier 77 PS. Zu einem Preis von voraussichtlich unter 14.000 Euro wird dann auch die neue Bonneville Speedmaster erhältlich sein. Bei ihr mischt Triumph Elemente des klassischen Basismodells Bonneville T 120 und der neuen Bonneville Bobber Black; von dieser hat die Speedmaster das 16 Zoll kleine Vorderrad übernommen. Mit der Tiger 114 PS starken 1200XC wird die Explorer abgelöst. Im Vergleich zur Vorgängerin ist die Neue zehn Kilogramm leichter.
Yamaha stellt überraschend ein Dreirad aufs Podest – mit zwei 15 Zoll-Rädern vorne und wuchtig aussehender Kinematik. Der Antrieb mit 850 ccm stammt aus der bekannten MT09.

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Motorradmesse EICMA 2017: Auf diese Assistenten haben Zweiradfahrer gewartet

Wenn auf der internationalen Motorradmesse EICMA die Tücher von den Neuheiten gezogen werden, ist vor allem eines klar:

Die Zukunft wird sicherer. Maßgeblich daran beteiligt sind unter anderem die Assistenzsysteme von Continental, die schon seit Jahren für sinkende Unfallzahlen mitverantwortlich sind. Allen voran steht das Motorrad-ABS, das seit 2016 für neuentwickelte Modellreihen Pflicht ist. In der italienischen Modestadt Mailand stehen aber noch viele weitere, bislang hauptsächlich aus der Automobilindustrie bekannte elektronische Beifahrer parat. So sorgen Verkehrszeichenerkennung, Totwinkelwarner, Kollisionswarnung und Notbremsassistent ebenso für eine sichere Fahrt wie auch die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage inklusive Abstandsautomatik. Und auch der Scheinwerferassistent, der automatisch zwischen Abblend- und Fernlicht hin- und herschaltet, erleichtert so manche Fahrt bei durchdringender Dunkelheit.

„Unsere Systeme unterstützen den Fahrer, ohne ihn zu bevormunden“, betont Tobias Butz, Projektleiter und Entwicklungsingenieur für ARAS (Advanced Rider Assistance Systems) bei der Continental Engineering Services. Vom 07. bis zum 12. November können sich Interessenten auf der Motorradmesse EICMA selbst ein erstes Bild davon machen.

Vierradroller Quadro 4 wird stärker und billiger

Im Zuge der Euro-4-Umstellung bekommt der Vierradroller Quadro 4 mit Neigetechnik zwei PS mehr. Der

350-Kubikzentimeter-Einzylinder leistet nun 23 kW / 31 PS.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt weiterhin bei etwa 130 km/h. Mit dem neuen Modelljahrgang sinkt zudem der Preis des Fahrzeugs um 1500 Euro auf 9.990 Euro.

Seit Anfang des Jahres dürfen aufgrund von Gesetzesänderungen auch Pkw-Führerscheininhaber ab 21 Jahren den einzigartigen Vierradroller mit voller Leistung fahren.

Motorrad-Neuheiten 2018: Honda erfindet die Gold Wing neu

Sie ist das Dickschiff in Hondas Motorradsparte: die Honda Gold Wing. Die Motorrad-Neuheit zeigt sich für das Modelljahr 2018 abgespeckt und mit neuen Features und Farben. Schicker, leichter, besser:

Für das Modelljahr 2018 hat Honda den Reise-Tourer rundum erneuert. Goldi hat abgespeckt und fährt mit neuen Features und Farben vor. Der Sechszylinder-Boxermotor mit 93 kW/126 PS bei 5.550 U/min und 170 Nm bei 4.500 U/min ist nun mit vier Ventilen pro Zylinder ausgerüstet, eine Doppel-Querlenker-Vorderradaufhängung und Pro-Arm-Einarmschwinge sorgen für verbesserte Fahreigenschaften. Die Fahrwerksdämpfer sind außerdem elektrisch einstellbar, ebenso die Federvorspannung am Hinterraddämpfer. Für Fahrkomfort sorgen auch die vier Fahrprogramme „Tour“, „Sport“, „Econ“ und „Rain“, mit denen unter anderem Einfluss auf die elektronische Traktionskontrolle genommen wird.

Weitere Ausstattungsdetails: elektrisch verstellbares Windschild, elektronischer Gasgriff, Berganfahrhilfe, optional ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sowie ein Airbag (für die Tour-Edition). Und natürlich ist bei der Gold Wing auch der Bereich Konnektivität nicht vergessen worden, Apple CarPlay ist ebenfalls an Bord.
Als Basismodell bietet Honda die GL1800 Gold Wing an, daneben gibt es die „Tour“-Edition mit Topcase-Aufbau. Je nach Modell und Ausstattung wurden bis zu 48 Kilo Gewicht gegenüber dem Vorgängermodell eingespart. Deshalb und wegen Verbesserungen der Aerodynamik ist laut Honda eine nahezu identische Reichweite möglich, obwohl der Tank auf 21 Liter geschrumpft ist. Den Verbrauch Boxers mit 1.833 Kubikzentimeter Hubraum gibt Honda mit 5,6 Liter je 100 Kilometer an. Preise nennt Honda noch nicht.

Auf zwei Rädern sicher durch den Herbst

Es gilt: auf besondere Fahrbedingungen einstellen

Im Herbst nutzen viele Motorradfahrer die sonnigen Tage für die letzten Ausfahrten des Jahres. Schlechte Sichtverhältnisse, feuchte und verschmutzte Fahrbahnen sowie morgendlicher Raureif erhöhen jedoch das Unfallrisiko für Biker. Der ADAC hat folgende Hinweise und Tipps zusammengestellt, mit denen Zweiradfahrer den Herbst sicher meistern:

  • Aufgrund der tief stehenden Sonne ändern sich Licht- und Sichtverhältnisse. Die Blendgefahr wird größer und andere Verkehrsteilnehmer können Motorräder schlechter wahrnehmen. Durch die schmale Silhouette werden Motorradfahrer noch leichter übersehen. Der Club empfiehlt grundsätzlich eine vorausschauende Fahrweise, um im Notfall noch rechtzeitig reagieren zu können.
  • Die Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche birgt hohe Risiken für Biker. Besonders in den Morgenstunden muss mit glatter Fahrbahn durch Nässe und Raureif gerechnet werden. Auf nassem Laub kann es extrem rutschig werden. Der vermehrte Ernteverkehr in ländlichen Gegenden und die dadurch verschmutzten und rutschigen Straßen erhöhen zudem die Sturzgefahr. Vorsichtiges Fahren und gefühlvolles Bremsen sind geboten, extreme Schräglagen hingegen sind tabu. Eine niedrigere Fahrbahntemperatur wirkt sich negativ auf den Grip der Reifen aus.
  • In den Morgen- und Abendstunden kann es bereits empfindlich kalt werden. Zur Standardausrüstung gehört deshalb wärmende Funktionswäsche, die unter dem Motorradanzug getragen werden kann. Fahrer und Beifahrer sollten mit sicherer und kontrastreicher Schutzkleidung unterwegs sein.
  • Ein nach ECE-Norm geprüfter Helm ist Pflicht. Das Helmvisier muss sauber sein und darf keine Kratzer aufweisen, da es bei tief stehender Sonne zu Streulicht und so zu einem gefährlichen Blindflug kommen kann.
  • Mit kalten Fingern lassen sich Hebel, Schalter und Lenker nicht mehr einwandfrei bedienen, die Reaktionsfähigkeit nimmt ab. Abhilfe hierbei schaffen dünne Unterzieh-Handschuhe oder Heizgriffe.
  • Die technischen Anlagen am Motorrad wie Lichtanlage, Blinker und Bremsen müssen einwandfrei funktionieren. Zu überprüfen ist auch der Reifendruck und das Reifenprofil.
  • Besonders wichtig für Motorradfahrer ist das richtige Verhalten in schwierigen Situationen. Der ADAC bietet deshalb Fahrsicherheitstrainings an, in denen eine korrekte Lenk- und Kurventechnik sowie das richtige und konsequente Bremsen eingeübt werden.

Richtige Motorrad-Wäsche

So reinigen Sie Ihr Bike richtig

Viele Motorradfahrer sind Putzmuffel, doch die regelmäßige Reinigung der Maschine dient der Sicherheit und beugt Wertverlust vor. Auf jeden Fall muss das Bike vor dem Überwintern gründlich gewaschen werden. Wie, das verraten die ADAC Motorrad-Experten.

Waschen in der Waschanlage

Aus Umweltgründen sollte man auf jeden Fall zu einer offiziellen Waschanlage fahren. Die besitzen neben Ölabscheider zudem auch Auffangvorrichtungen für Grobschmutz und eine besondere Abwasser-entsorgung. Entsprechende Putzaktionen ohne die genannten Schutzmaßnahmen sind auf Privatgrund und öffentlichen Straßen verboten.

Moderne Hochdruckreiniger sind allerdings fürs Zweirad nicht unbedingt ein Segen. Durch den extremen Druck kann Wasser selbst in kleinste Ritzen und in Lager eintreten und Fett ausspülen. Daher ist genügend Abstand und Meidung von „Problemzonen“ wichtig. Dazu zählen Radnaben, Schwinge, Lenkkopflager, Hebelgelenke, Öl- und Wasser-kühler oder auch O-Ring-Ketten. Hier empfiehlt sich die gute alte „Richtige Motorrad-Wäsche“ weiterlesen

Aktueller Rückruf von Kawasaki Versys-X300 (KLE300CH)

Anlass/Bauteil: Rücklichtausfall

Bau-Zeitraum: Modelljahr 2017

Fahrgestellnummern: JKALE300CCDA00041 bis -3957

Anzahl betroffene Fahrzeuge: 300 (D)

Benachrichtigung der Halter über: Anschreiben durch Hersteller

Ergänzende Informationen: Bei dem Modell Versys-X300 (KLE300CH) des Modelljahrs 2017 kann aufgrund von Vibrationen die Fassung der Brems-/Rücklichtbirne aus dem Lampengehäuse fallen und zum Ausfall des Rücklichts führen. Die Reparaturmaßnahme besteht darin, die Fassung der Rücklichtbirne zu ersetzen. Die Aktion läuft seit August 2017 und ist für den Kunden kostenlos.

Dauer des Werkstattaufenthalts: 20 Minuten

Kennzeichnung bearb. Fahrzeuge: Im Hersteller-Werkstattsystem (Code „DAH 122“) und zwei Farbmarkierungen auf der neuen Birnenfassung sind als solche erkennbar und dienen als Reparaturnachweis

Moderne Hightech-Blitzer – mit Laser gegen Raser

Diese Situation kennen sicher die meisten von euch: Erst zuckt ein Blitz über die Windschutzscheibe, dann kommt der reflexmäßige Tritt auf die Bremse, gefolgt vom schuldbewussten Blick auf den Tacho. Radarfallen lauern gefühlt an jeder Ecke. Und sie werden technisch immer raffinierter und ausgefeilter. Wir sagen euch, was ihr über die neue Generation der Hightech-Blitzer wissen müsst. 

Die Zeiten des “Starenkastens” neigen sich dem Ende zu. Dieser stationäre Blitzer misst die Geschwindigkeit über in die Fahrbahn eingelassene Sensoren. Auch Tempokontrollen mittels Radar sind technisch in die Jahre gekommen, führten die breiten Radarstrahlen doch oft zu einem ungenauen Ergebnis bei der vor allem in mobilen Einheiten verwendeten Messmethode.

Stattdessen kommen heute immer öfter Systeme wie etwa das “ESO ES 3.0” zum Einsatz, ein mobiler, rechnergesteuerter sogenannter Einseitensensor. Die Messung der Geschwindigkeit des betroffenen Fahrzeugs erfolgt bei diesem Blitzer nach dem Prinzip der Weg-Zeit-Messung. Passiert ein Auto die Sensoren, kann aus der vergangenen Zeit „Moderne Hightech-Blitzer – mit Laser gegen Raser“ weiterlesen