Österreich verschärft Strafen für Raser drastisch

Raser in Österreich sollen schon ab diesen Sommer härter bestraft werden. Sie müssen nicht nur mit einem deutlich höheren Bußgeld rechnen, bei extremen Verstößen gegen Tempolimits kann möglicherweise auch das Fahrzeug beschlagnahmt werden.

  • Bußgeld soll von 2180 Euro auf 5000 Euro erhöht werden

  • Raser können künftig in Extremfällen ihr Auto verlieren

  • Teilnehmer von illegalen Autorennen werden besonders hart bestraft

Weil sich offenbar zu viele Autofahrer von den bisherigen Strafen nicht abschrecken lassen, will das österreichische Verkehrsministerium die Maßnahmen gegen extremes Rasen verschärfen. Zu spüren bekommen die Verschärfungen nicht nur notorische Schnellfahrer, sondern auch Teilnehmer von illegalen Autorennen. Auch ausländische Autourlauber, die zu sehr gegen Tempolimits verstoßen, sind von den höheren Bußgeldern nicht ausgenommen.

Ein Großteil des Maßnahmenpakets soll im Sommer, rechtzeitig zur Reisesaison, in Kraft treten.

Österreich: Bußgeld wird mehr als verdoppelt

Das Bußgeld für besonders schnelles Fahren wird von 2180 Euro auf 5000 Euro erhöht und damit mehr als verdoppelt. Die maximale Geldbuße ist in der Regel aber nur bei sehr schweren Fällen und bei Wiederholungstätern zu befürchten. Wird ein deutscher Raser in Österreich ertappt, sollte er umgehend bezahlen. Bußgelder können europaweit vollstreckt werden.

Raser: In Extremfällen verlieren sie ihr Fahrzeug

In besonders gefährlichen Fällen sollen die Fahrzeuge künftig beschlagnahmt werden, etwa bei hoher Geschwindigkeitsüberschreitung unter gefährlichen Verhältnissen, mehrfach wiederholtem Rasen, Fahren nach Abnahme des Führerscheins wegen Rasens oder auch Rasen ohne Führerschein.

Dies gilt allerdings nicht schon zum Sommer, sondern erst zum Jahresende, da hier noch zahlreiche rechtliche Fragen offen sind, so das Verkehrsministerium. Geklärt werden muss unter anderem, wie vorgegangen wird, wenn das Fahrzeug einer dritten Person gehört. Von dieser Maßnahme könnten auch ausländische Autofahrer betroffen sein.

Grenzwerte für Führerscheinentzug werden gesenkt

Darüber hinaus sollen die Grenzwerte für Führerscheinabnahmen gesenkt werden – um je 10 km/h. Diese liegen dann innerorts bei 30 und außerorts bei 40 km/h, mit Entzugsdauern von zwei Wochen. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 40 km/h innerorts und mehr als 50 km/h außerorts soll die Führerschein-Mindestentzugsdauer von zwei auf vier Wochen verdoppelt werden.

Wichtig: Die geplanten Maßnahmen zum Führerscheinentzug haben für deutsche Autofahrer in der Regel nur Auswirkungen auf die Fahrerlaubnis in Österreich.

Kein Pardon für Teilnehmer von illegalen Wettrennen

Außerdem führt Österreich den Straftatbestand „illegale Wettrennen“ ein: Wer an solchen Rennen teilnimmt, muss mit dem Entzug des Führerscheins von mindestens sechs Monaten rechnen. Anschließend folgen verkehrspsychologische Überprüfungen. Im Extremfall soll Rasern das Auto weggenommen werden können.

Das sagt der ADAC Partnerclub ÖAMTC

Der ÖAMTC befürwortet die Verschärfung von Sanktionen bei schweren Verkehrsübertretungen. Allerdings dürfen dabei minimale Übertretungen nicht in einen Topf mit „Rasen“ geworfen werden. Hier braucht es klare Abgrenzungen„, so Chefjurist Martin Hoffer gegenüber Salzburg24.