Ducati präsentiert Bikes für 2020

Noch vor der Motorradmesse EICMA präsentiert Ducati seine Bikes für 2020. Darunter die neuen Streetfighter V4 und V4S.

(Fotos: Ducati)

Der Aufschlag von Ducati für das kommende Jahr könnte mit drei Worten beschrieben werden: Superbikes, Streetfighter, Scrambler. Vor allem mit dem ultrastarken Streetfighter V4 mit 208 PS und 105 Newtonmetern maximalem Drehmoment dürften die Italiener für Aufsehen sorgen.

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Die neue Panigale V4 fährt jetzt mit 217 PS.

(Foto: Ducati)

Bereits vor der Motorradmesse EICMA (7. bis 10. November) hat Ducati die Tücher von seinen Neuheiten für das Jahr 2020 gezogen. Das Sahneschnittchen ist zweifellos die Streetfighter V4, die mit einer ganzen Reihe von Detailänderungen in die nächste Saison startet und sich nach Aussagen der Entwickler vor allem durch eine leichtere Fahrbarkeit auszeichnet. Das wiederum dürfte die Sportfreunde freuen, denn mit 217 PS treten die Panigale V4 und V4S gegen die extrem stark motorisierten Superbikes an.

Spitzen-Bike Panigale V4 neu aufgelegt

„Jeder Fahrer sollte mit den 2020er Versionen der Panigale V4 schneller sein als mit den Vorgängermodellen“, heißt es vonseiten Ducatis. Damit das so ist, haben die Ingenieure das Motorrad fünf Millimeter höher gelegt und die Federelemente etwas von ihrer Härte befreit. Zudem hat man der V4 das Aerodynamikpaket der für den Rennsport optimierten V4R angelegt. Um bei sehr hohen Geschwindigkeiten den Anpressdruck auf das Vorderrad zu erhöhen, wurden die Winglets an den Flanken der Panigale V4 deutlich vergrößert. Bei einer Geschwindigkeit von 270 km/h bringt das zur Stabilisation 30 Kilogramm auf das Vorderrad.

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Natürlich soll das Superbike vor allem auf der Rennstrecke zu Hause sein.

(Foto: Ducati)

Für problemlose Gangwechsel wurden zudem die Traktionskontrolle und der Quickshifter zum Wechseln der Gänge ohne Ziehen des Kupplungshebels modifiziert. Während also die Traktionskontrolle die Leistungsregelung der Kurve unterstützt, ermöglicht der EVO 2-Quickshifter sportliches Schalten im Drehzahlbereich über 10.000 Kurbelwellenumdrehungen. Zudem soll die Schaltstabilität bei aggressiven Beschleunigungen und Kurvenfahrten unterstützt werden.

Der Treibsatz für die Panigale V4 ist der 1103 Kubikzentimeter große Desmosedici Stradale, ein von der MotoGP abgeleiteter 90-Grad-V4-Motor, dessen schon erwähnte 217 PS bei 13.000 Umdrehungen anliegen. Preislich sortiert sich die neue Panigale V4 dicht beim Vorgänger ein. Mit 22.790 Euro ist sie lediglich 500 Euro teurer als die Vorgängerin. Deutlich mehr Geld muss man für die Panigale V4S hinlegen. Mit ihren Magnesiumrädern wiegt sie 195 Kilogramm, das sind 3 Kilo weniger als die Basisversion. Zudem erhält sie den Rahmen der R-Variante und kostet samt Öhlins-Federelementen 28.890 Euro.

Eine neue Streetfighter

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Der momentane Run auf Naked Bikes hat Ducati wohl veranlasst, die Streetfighter V4 auf die Räder zu stellen.

(Foto: Ducati)

Ebenfalls mit Magnesiumrädern und Öhlins-Fahrwerk geht das völlig neue Hyper-Nakedbike Streetfighter V4S an den Start. So ausgerüstet, sinkt das Gewicht im Vergleich zur V4 von 201 auf 198 Kilogramm, während der Preis von 19.990 auf 22.990 Euro klettert. Die Streetfighter V4 basiert natürlich auf der supersportlichen Panigale V4 und nutzt deshalb deren Rahmen sowie auch deren V4-Antrieb. Allerdings wurde der zugunsten von mehr Drehmoment optimiert und die Spitzenleistung von 217 auf 208 PS gesenkt.

Dadurch hat das Naked allerdings im dritten Gang bei 100 km/h auch 14 Prozent mehr Drehmoment als das Superbike. Zur „Fight-Formula“, wie Ducati das Lastenheft für die Entwicklung dieses Modells nannte, gehört auch eine besondere Aerodynamik. Deshalb hat die Streetfighter V4 auch seitlich des Kühlers montierte Winglets, die den Anpressdruck des Vorderrads bei hohen Geschwindigkeiten erhöhen. Wie bei der Pnaigale erhöht sich hier der Anpressdruck bei 270 km/h, allerdings nur um 28 Kilogramm. Das Leistungsgewicht der Ducati Streetfighter V4 ist nach Herstellerangaben einzigartig: Auf das nächstbeste Hyper-Nakedbike im Wettbewerb soll die Streetfighter einen Vorsprung von 25 Prozent haben.

Kleine Panigale und Scrambler-Zuwachs

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Die Panigale V2 ist die Nachfolgerin der 959 Panigale.

(Foto: Ducati)

Neben den Sportler der V4-Reihe gibt es eine Stufe weiter unten mit der Panigale V2 eine Nachfolgerin der 959 Panigale. Ihr auf Euro5-Norm getrimmter Zweizylinder leistet künftig 155 PS und drückt ein maximales Drehmoment von 102 Newtonmetern auf die Kette. Optisch wurde die Panigale V2 an die großen Schwestern angepasst. Mit ihr sollen vor allem junge Leute angesprochen werden, die sich auch auf der Rennstrecke ausprobieren wollen. Der Preis steigt gegenüber dem Vormodell 959 Panigale um 1000 auf künftig 17.990 Euro.

Eine Baureihenergänzung stellt die Scrambler Icon Dark dar. Technisch orientiert sich die Dark-Version an der Basis: 800-Kubik-Zweizylindermotor mit 75 PS und Kurven-ABS. Unterschiede finden sich bei Bauteilen wie Spiegel und Blinker; hier spart Ducati. Zudem sind einige Metallteile durch Kunststoff ersetzt. Während die Basis-Icon 9190 Euro kostet, ist die Dark-Version bereits ab 8590 Euro zu haben. Ducati hofft seiner Scrambler-Reihe mit der Icon Dark einen weiteren Push zu geben. Denn seit der Markteinführung im Jahr 2015 wurden weltweit über 70.000 Einheiten verkauft.

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Die Icon Dark erweitert die Scrambler-Reihe der Italiener.

(Foto: Ducati)

Noch erfolgreicher ist das Crossover-Modell Multistrada. Von ihr wurden innerhalb von 16 Jahren mehr als 100.000 Fahrzeuge gebaut. Für 2020 kommt zur großen Version, der Multistrada 1260 und 1260S, eine weitere Variante dazu, die 1260S Grand Tour. Sie ist noch üppiger ausgestattet als die S-Version: Unter anderem sollen LED-Nebelleuchten, die Einbeziehung des Tankdeckels in das Keyless-System, ein Reifendruckkontrollsystem sowie ein aus zwei Seitenkoffern bestehender Touringpack das Fahrvergnügen auf weiten Reisen steigern. Der Preisunterschied zwischen Multistrada 1260S und der Grand-Tour-Version ist mit 1500 Euro überschaubar. Am Ende müssen in Summe 21.390 Euro an Ducati überwiesen werden. Da die nächste Generation der Multistrada ab 2021 mit einem V4-Triebwek fahren wird, kann man das jetzige Modell mit seinem 158 PS starken V2 getrost auch als „Final Edition“ sehen.

Quelle: n-tv, zum Artikel

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