Fahrverbote für Motorräder – London erweitert um Faktor 18 Diese Städte sperren Zweiräder aus

Fahrverbote aus Umweltschutzgründen für Autos sind in vielen Städten bereits Realität. Aber auch Motorräder dürfen manche urbanen Zonen nur noch beschränkt befahren.

Der jüngste Vorstoß für Fahrverbote in Städten, die auch Roller- und Motorradfahrer treffen werden, kommt aus Spanien. Seit Januar dürfen in Barcelona ältere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren an Werktagen zwischen sieben Uhr morgens und acht Uhr abends nicht mehr fahren. Das gilt auch für Mopeds und Motorräder aus Baujahr 2002 oder älter und für Pkw (ab 20 Jahre, Diesel ab 14 Jahre). Für Busse und Lkw soll das Verbot 2021 kommen. Dadurch soll die Luftqualität im Innenstadtbereich verbessert werden. Die Fahrverbotszone umfasst einen Bereich von 95 Quadratkilometern innerhalb der Ringstraßen Barcelonas. Um die Einhaltung kontrollieren zu können, werden seitens der örtlichen Behörden Plaketten ausgegeben für Fahrzeuge, die weiterhin fahren dürfen. Ähnliche Verbote gibt es in französischen Großstädten seit 2016.

Niederlande planen Fahrverbote

Laut dem „Clean Air Action Plan“ der Stadt Amsterdam will die niederländische Hauptstadt nach Möglichkeit ab 2030 jegliche Benzin- und Dieselfahrzeuge aussperren, das gilt wohlgemerkt auch für Motorräder und Roller. Schon ab 2025 soll die Ringautobahn A10 von einem Fahrverbot für Taxis, Busse, Transporter und Roller mit Verbrenner-Motoren betroffen sein, fünf Jahre später dann auch für private Pkw und Motorräder.

London, Paris und Rom mit Beschränkungen

Die britische Hauptstadt London hat erst zum 8. April 2019 seine Ultra Low Emission Zone (ULEZ) deutlich ausgeweitet, in die nur noch Motorräder einfahren dürfen, die mindestens Euro 3 erfüllen. Eine weitere deutliche Ausdehnung der ULEZ haben die Briten bereits für den 25. Oktober 2021 angekündigt und planen konkret die Erweiterung der ULEZ um den Faktor 18: Waren bisher die Ctiy of London und das allgemeine City-Center von den Fahreinschränkungen betroffen, will der amtierende Bürgermeister die Zone nun auf die meisten Vororte und nahezu alle Zubringer in die Stadt erweitern, darunter fallen dann selbst einige Autobahnen. Wer dennoch mit seinem Fahrzeug in die Zon einfahren will, kann sich ein Tagesticket für 12,50 Pfund Sterlin kaufen. Wer ohne erwischt wird muss 1.000 Pfund Strafen zahlen.

In der französischen Metropole Paris dürfen ab 4. Juli 2019 von Montags bis Freitags (jeweils 8.00 bis 20.00 Uhr) nur noch Motorräder einfahren, die nach dem 31. Juni 2004 zugelassen wurden und damit die Euro 2 erfüllen sollten. Eine weitere Verschärfung ist für 2022 geplant. Dann dürfen nur noch nach dem 31. Mai 2007 neu zugelassene Bikes (Euro 3) unter der Woche in die Stadt einfahren. Ab 2024 werden nur noch Motorräder mit Euro 4, die nach dem 31. Dezember 2016 zugelassen wurden, geduldet. Und ab 2030 sind in Paris eh nur noch Fahrzeuge mit Elektro- oder Brennstoffzellenantrieb erlaubt. In Straßburg gilt ein situatives Fahrverbot für alle Verbrenner. Generell ist in Frankreich für die Einfahrt in die Umweltzonen eine Crit’Air-Plakette notwendig.

 

In Italien wird in mittlerweile rund 200 Städten Zweitaktern die Einfahrt komplett verwehrt. Die Hauptstadt Rom hat ein Stufenmodell, das je nach Bereich und Umweltbelastung nur Euro 2 oder Euro 3-Zweiräder einfahren lässt.

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