Veganer haben es schwer

Veganer verzichten auf Fleisch, Milchprodukte und andere tierische Lebensmittel. Für viele von ihnen ist Veganismus aber nicht nur eine Ernährungsweise, sondern eine Art Lifestyle. Strenge Veganer legen großen Wert darauf, dass keine tierischen Rückstände in alltäglichen Gegenständen zu finden sind. Dazu gehören zum Beispiel Kosmetika oder Kleidungsstücke.

Es gibt jedoch viele Dinge, die auf den ersten Blick vegan scheinen, es aber nicht sind.

  • Dazu gehören Putz- und Waschmittel. Sehr oft werden Tenside zum Lösen von Fett und Schmutzpartikeln verwendet. Diese können jedoch tierischen Ursprungs sein. Allerdings tut die vegane Variante der Umwelt auch nicht gut, denn diese Tenside werden häufig aus Palm- oder Erdöl hergestellt.
  • Vegane Raucher haben jetzt noch einen Grund mehr, das Qualmen sein zu lassen. In nicht wenigen Fällen wird zur Herstellung von Zigarettenfiltern Hämoglobin aus Schweineblut verwendet. Das soll die Schadstoffe aus dem Tabakrauch eliminieren.
  • Für Displays von Fernsehern, PCs und Smartphones kommt nicht selten tierisches Cholesterin in Form flüssiger Kristalle zum Einsatz.
  • Wenn die Auto- oder Fahrradreifen ohne Leder hergestellt wurden, müssen sie noch lange nicht vegan sein. In den Gummis wird häufig die aus tierischen Fetten hergestellte Stearinsäure verwendet.
  • Wer den veganen Lebensstil ernst nimmt, sollte auch bei der Auswahl des Nagellacks vorsichtig sein. In vielen Produkten steckt Guanin. Dabei handelt es sich um ein Pigment, das aus Fischschuppen gewonnen wird.
  • Für ein schönes, weißes Lächeln ist es wichtig, die Zähne regelmäßig zu putzen. In vielen Zahnpasten stecken jedoch tierische Fette sowie Bienenwachs und -pollen. Sicherer ist es deswegen, auf als vegan gekennzeichnete Varianten zurückzugreifen.
  • Beim Liebesspiel will nun wirklich niemand ein schlechtes Gewissen haben. Deswegen ist es hilfreich, auf als vegan gekennzeichnete Kondome zurückzugreifen. In vielen herkömmlichen wird nämlich das Milchprotein Kasein zur Herstellung verwendet.
  • Was viele nicht wissen: Seide wird aus Raupenkokons des Seidenspinners hergestellt. Zur Gewinnung der Kokonfasern werden die Kokons der Seidenspinnerraupen in kochendes Wasser geworfen. Vegane Alternativen zur Seide sind Sojaseide aus Soja-Fasern, Lyocell aus Eukalyptus oder Sabra-Seide.
  • Aufgepasst beim Basteln: Holzleime enthalten oft tierische Bestandteile, darunter Glutin oder Kasein. Während Glutin durch das Auskochen von Tieren gewonnen wird, handelt es sich bei Kasein um ein Milchprotein.
  • Sehr oft werden Etiketten auf Plastik- und Glasflaschen mit einem kaseinhaltigen Kleber befestigt. Hier kann sich die Nachfrage bei dem entsprechenden Getränkehersteller lohnen.
  • Zur Herstellung vieler Vitaminpräparate (darunter Vitamin D3, A, H und B) werden tierische Produkte verwendet. Vitamin A wird beispielsweise aus Eigelb, Fisch-Lebertran oder Butter hergestellt.
  • Bananen sind doch Obst und deswegen vegan? Nicht immer, denn handelt es sich nicht um Bio- Bananen, wurden sie höchstwahrscheinlich mit dem Pestizid Chitosan besprüht. Das wird aus chitinhaltigen Panzern von Insekten und Garnelen hergestellt.
  • Bei der Herstellung von Wein, Bier und Sekt wird häufig tierische Gelatine verwendet. Dasselbe gilt auch für Orangen- und Apfelsäfte.
  • Fruchtgummis naschen auch Erwachsene gerne. Leider ist in vielen Varianten Gelatine enthalten. Dazu werden viele Fruchtgummis für den charakteristischen Glanz mit Schellack und Bienenwachs überzogen. Hier also lieber auf vegane Fruchtgummis zurückgreifen.
  • Die Avocado ist aus der veganen Küche nicht mehr wegzudenken. Streng genommen sind Avocados aber gar nicht vegan. Da es oft an Bienen zur Bestäubung der Avocado-Pflanzen fehlt, werden unzählige Bienen mit dem Lkw zu den Feldern gebracht. Dasselbe Prinzip wird übrigens auch beim Anbau von Brokkoli, Gurken, Salat und Kirschen angewandt.
  • Nicht einmal Teig (z.B. Brot und Semmeln) wird von tierischen Zusätzen verschont. Damit der Teig elastischer ist, wird das Mehl oft mit L-Cystein versetzt. L-Cystein wird aus tierischen Borsten, Federn oder Haaren gewonnen.
  • Nicht einmal bei der Marmelade auf dem Brötchen zum Frühstück können Veganer ein reines Gewissen haben. In dem vermeintlichen Obstaufstrich steckt nämlich oft Karmin. Der rote Farbstoff wird aus Schildläusen hergestellt. Gelatine dient der besseren Konsistenz von Marmelade.
  • Margarine gilt als vegane Alternative zu Butter. Doch falsch gedacht: In vielen Margarinen sind Milchbestandteile und andere tierische Zusätze enthalten.
  • Nicht alle Gemüsebrühen und Tütensuppen sind komplett vegan. Oft steht auf der Verpackung, dass natürliche Aromen verwendet werden. Diese können aber auch tierischen Ursprungs sein.
  • Selbst das beliebte Paintball-Spiel dürfen Veganer streng genommen nicht spielen. Denn die Farbkugeln, mit denen sich die Spieler gegenseitig abschießen, bestehen aus Gelatine.
  • Viele Chips kommen ohne tierische Zusätze aus, allerdings nicht alle. So sind beispielsweise die Chips in der Geschmackssorte „Ungarisch“ von funny-frisch mit Wild aromatisiert. Beim Kauf sollten Käufer am besten auf das Vegan-Label achten.
  • Nicht immer, aber manchmal enthalten Marshmallows Gelatine. Hier also lieber auf die Inhaltsstoffe achten oder beim Hersteller nachfragen.
  • Um Cornflakes schön glänzend aussehen zu lassen, überziehen Hersteller sie in nicht wenigen Fällen mit Gelatine.
  • Nudeln mit Pesto sind ein leckeres Gericht, doch Vorsicht! In vielen Pestos ist Käse wie zum Beispiel Parmesan enthalten. Hier sollten Veganer sich die Liste der Inhaltsstoffe genauer anschauen.