Bekleidung über und unter der Kombi – Eine gute Kombi ist wichtig, aber nicht alles

Was Motorrad- und Roller-Fans am besten drunter anziehen, haben die ADAC Motorradexperten zusammengestellt.

Protektoren schützen

Ein Motorrad-Anzug sollte Protektoren haben – am besten an Schulter, Ellenbogen, Rücken, Hüfte, Knie, Schienbein und Knöchel. Wer einen Fahreranzug ohne solche Schutzpolster besitzt, der kann meist „nachrüsten“. Weil an Sicherheit nicht gespart werden sollte, sind Protektoren nach der europäischen CE-Norm 1621 empfehlenswert. Das garantiert, dass die Aufprallenergie auf eine größere Fläche verteilt wird und spitze Gegenstände nicht eindringen. Aber auch der beste Protektor nutzt wenig, wenn er im Falle eines Sturzes verrutscht. Deshalb sollten Nachrüst-Protekoren gewählt werden, die sicher an Ort und Stelle bleiben. Die beste Lösung: Protektoren, die in Unterziehkleidung eingearbeitet sind. Rückenprotektoren sollten auch die untere Wirbelsäule abdecken.

Unterwäsche gegen Kälte und Schwitzen

Bei Unterwäsche für Motorradfahrer hat die Materialentwicklung eine fast unüberschaubare Vielfalt gebracht. Absolut winddicht und atmungsaktiv wird von Herstellern für viele Faserkombinationen versprochen. Diese leichte und robuste Funktionswäsche ist Wärme regulierend und kann das ganze Jahr getragen werden. Gegen große Kälte gibt es spezielle Hohlfasern, die neben Durchlassen der Körperfeuchtigkeit nach außen und Trocknen der Haut mit isolierender Luft zusätzlich wärmen. Funktionswäsche sollte bis mindestens 40°C waschbar und bügelfrei sein. Rollis aus Fleece oder Funktionsmaterialien oder solche Jacken mit Stehkragen sorgen nach dem Zwiebelprinzip für die beste Wirkung,

Sturmhaube bringt Hygiene

Wer unter dem Helm eine Sturmhaube trägt, schützt sich nicht nur vor dem kühlen Wind: Sie ist auch leichter als das Helmposter vom Schweiß zu reinigen. Die klassische Sturmhaube ist aus reiner Seide und kostet um vier Euro, Nobel-Versionen mit Membranen das Zehnfache. So oder so: Mund und Nase sollten immer frei bleiben. Wer ein Halstuch oder eine -krause aus Mikrofaser-Gewebe dem gebräuchlichen Halstuch vorzieht, wird beim Handel ebenso fündig.

Nierengurt schützt vor Zugluft

Die Diskussionen um den Sinn von Nierengurten sind fast so alt wie das Motorrad selbst. Die Hauptaufgabe ist geblieben: den Nierenbereich vor Unterkühlung durch Fahrtwind zu schützen. Preisgünstige Nierengurte aus elastischem Neopren oder Polyester mit Textilfutter-Innenseite und Stretchteil, die unterm Anzug getragen werden, haben die alten Leder-/Fell-Versionen längst abgelöst. Nierengurte mit High-Tech-Material aus der Raumfahrt, das mit Millionen von Mikrokapseln das thermische Gleichgewicht besser halten soll, sind dagegen teuer.

Nässeschutz bei uns immer notwendig

Weil nicht alle Touren in Südkalifornien laufen, wo es angeblich nie regnet, ist Nässeschutz für Motorradler notwendig. Die Auswahl reicht von der Regenpelle für den Einmal-Einsatz aus dünnem, Platz sparenden PVC bis zu aufwändigen Regenkombis aus wasserdichtem Nylon-/PVC-Mix mit Netz-Innenfutter, Reflexmaterial, diagonalem Labyrinthverschluss, variablem Beinabschluss mit Reißverschluss und Klettriegel, Antirutschmaterial am Gesäß sowie wasserdichter Dokumententasche. Bei den Tipps der Fachzeitschriften sollte neben Dichtigkeit vor allem auch auf das Anziehen inklusive Stiefel-Einstieg am Fuß geachtet werden: Nicht immer ist ein Sozius dabei, der hilft die Regenhaut über den schon nassen Fahreranzug zu bekommen!

Nicht vergessen werden sollten auch Regenhandschuhe oder -überzieher für Motorrad-Handschuhe und -stiefel, falls beide nicht mit Wasser abweisendem Material kombiniert sind: Beide Hände und Füße müssen für die Betätigung von Hebeln und Bremsen bei jedem Wetter sorgen können. Praxistipp: Seidenhandschuhe lassen Hände in Motorrad-Handschuhen noch weniger auskühlen.

Motorrad-Strümpfe

Spezielle Motorrad-Strümpfe für rechts und links sind dort gepolstert, wo Belastungen bei Fahrmanövern entstehen. Das Angebot reicht bis hin zu „Klimaanlagen für den Fuß“, weil überschüssige Wärme und Feuchtigkeit reguliert werden. Natürlich sind überhitzte oder ausgekühlte Füße nicht besonders leistungsfähig, doch nicht immer ist der Preis ein Qualitätskriterium.

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