Die „Isle of Man“ empfängt die Worker Wheels

Das rasanteste Motorradrennen der Welt, die Tourist Trophy auf der kleinen Insel, Isle of Man zwischen Irland und England, begrüßte im Juni 2016 die Worker Wheels der IG Metall aus Wolfsburg und Braunschweig.

Der Event eines jeden Motorradfahrers, wo sich selbst Profi Rennfahrer vor den Gladiatoren dieser Rennstrecke verneigen. Bereits Mitte 2015 fanden sich 4 Mitglieder der Worker Wheels, sowie 2 weitere Supporter zusammen unter der Initiative von Michael Röhrich. Der Ducati Fahrer nutzte die Gelegenheit im Rahmen der VW IG Metall WOB eine der längsten Touren zu initiieren. Michael Röhrich selbst: „Zunächst war es ein persönlicher Wunsch an dem Event teilzunehmen. In unseren regelmäßigen Runden ergab sich nach kurzer Bekanntgabe die Worker Wheels Tour 2016. Klasse, dass sich dieses Team in dieser kurzen Zeit bilden konnte!“

Das rasanteste Motorradrennen der Welt, die Tourist Trophy auf der kleinen Insel, Isle of Man, zwischen Irland und England, begrüßte im Juni 2016 die Worker Wheels der IG Metall aus Wolfsburg und Braunschweig.

Ein Team aus den Bereichen der IT, Produktion und Logistik. Eine gute Basis während der Renntage um sich beruflich auszutauschen, aber auch für das soziale Engagement der Worker Wheels in unserer Region neue Ideen zu schöpfen. Mitglieder des Teams waren (v.l.n.r.v.o.) Reinhard Brandt, Bernhard Patommel, Larissa Taegtmeier, Jörg Ecke, Michael Röhrich und Manfred Seifert. Kurz nach Anmeldeschluss ging die Planung in die erste Runde. Bereits Ende 2015 wurden die Fähren von Rotterdam nach Hull (England) und von Liverpool nach Douglas (Isle of Man) gebucht.
Dazu die Übernachtungen auf der Insel in der Nähe der Rennstrecke. Nicht nur die Gruppenbuchung, sondern auch die Auswahl eines kompetenten Anbieters zur Überfahrt ließ sich relativ zeitintensiv gestalten, was sich aber auch nicht vermeiden ließ, sagt Michael Röhrich. Runde 2 der Reiseplanung startete 2 Monate vor Abfahrt bei einer gemütlichen Tafelrunde in Gifhorn. Erste Ideen und Wünsche wurden geäußert, erste Lektüren gemeinsam besprochen, sowie Teile der Anreiseplanung untereinander aufgeteilt. Dabei wurden relevante Fahrregeln in England und diverse wetterabhängige Fahrverhältnisse besprochen. Die 2000 km konnten nun angegangen werden. Am 01.06.2016 um 9 Uhr war es soweit. Die Teilnehmer starteten in zwei Gruppen mit dem Ziel die Fähre in Rotterdam am Abend zu erreichen. Bereits im Vorfeld wurde genug Zeitpuffer eingeplant, aufgrund schlechter Wettervorhersage. So kam es auch, dass bereits in den ersten Stunden durch Gewitter und Sturm die erste Teilstrecke bis zur holländischen Grenze in Angriff genommen werden musste.

Aquaplaning, als ständiger Begleiter und dazu die LKWs die buchstäblich Wasserwände erzeugten, mussten durchfahren werden. Dabei konnten die Worker Wheels ihr Können und Willensstärke beweisen. Kurz nach Überquerung der holländischen Grenze besserten sich die Wetterverhältnisse. Die Regenkombis wurden ausgezogen, die Lederkombis kamen zum Vorschein und man freute sich gemeinsam die letzte Teilstrecke der ersten Anreise Etappe sportlich abzufahren. Alle Fahrer kamen pünktlich in Rotterdam an, um mit der Fähre über Nacht nach England zu fahren. Die Einfahrt mit den Motorrädern in die Fähre wurde bereits zu einem kleinen Höhepunkt.
Mit weiteren Hunderten Bikern wurde in einer echoartigen Motorenkulisse die Fähre eingenommen. Die Überfahrt gestaltete sich, als sehr angenehm mit einem auswahlreiches Abendbuffet und einer stimmungsvolle Abendveranstaltung. Abends auf den Zimmern wurden gemeinsam die letzten Abstimmungen für die nächste Anreisetappe in England besprochen.
Früh morgens am 02.06.16 legte die Fähre an und so fuhren die Worker Wheels nach einem kräftigen Biker Frühstück nach englischen Stil vom Bord. Bei schönem Wetter und Linksverkehr, führte die zweite Etappe der Anreise über Manchester. Am Stadion von Manchester City vorbei und diversen Sehenswürdigkeiten wurde eine Mittagspause im Hardrock Café eingelegt. Die deftigen Bürger und Rock Atmosphäre gab der Mannschaft weitere Energie, um auch die zweite und letzte Fähre der Anreise am Abend in Liverpool zu erreichen. Die Ankunft im Hafen Liverpools wurde von unzähligen Motorradfahrern aus verschiedenen europäischen Ländern begrüßt mit dem Ziel – Isle of Man! Dabei konnten die Worker Wheels Edle Maschinen bis zu Klassikern bestaunen und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Die Einfahrt in die Fähre übertraf noch einmal die bereits erlebte Motorenkulisse auf der Ersten Fähre. Gänsehautstimmung in diesem einmaligen Moment.
Nach ca. 3 Stunden, um 22 Uhr legte die Fähre an und die Worker Wheels betraten die berühmte Insel. Die Isle of Man war erreicht. Kurz nach Ankunft wurden im Zeltlager eines Reifenherstellers die Schlafplätze eingenommen und dazu gab es ein kühles Helles.Ausgeschlafen ging es am nächsten Tag zunächst zum Frühstück und dann in die Stadt zu einer ersten Erkundungstour.
An englischen Fachwerkhäusern vorbei Richtung Promenade, wo sich die Motorradelite zwischen Pubs, Shops und Musik trafen. Dabei konnten auch erste Teilstrecken der TT begutachtet werden, die zum Teil durch die Hauptstadt der Insel Douglas führen. Man stellte fest, dass keine präparierten Rennstrecken vorhanden waren, sondern tatsächlich übliche Straßen, wie man diese zum Teil in jeder üblichen deutschen Stadt vorfindet. Selbst Sicherheitsvorkehrungen sind nur auf ein Minimum angebracht, so das man selbst zum Ergebnis kam: Respekt vor diesen Fahrern, die sich hier Jahr für Jahr über der 300 km/h Grenze messen. 5 Meter zwischen Fan und Maschine gaben den Worker Wheels ein unglaubliches Gefühl, begleitet von der immer wieder kehrenden Frage: Wie kann sich Mensch und Maschine in dieser Form zu solchen Leistungen verschmelzen. Bei ständigen 20 Grad und Sonne genossen die Biker den ersten Renntag. Nach dem Rennen kehrte man begeistert zurück, um die Abstimmung der ersten Tour auf der Isle of Man am nächsten Tag zu besprechen. Reinhard Brandt übernahm dabei die Routenplanung in gemeinsamer Abstimmung mit der Mannschaft. Am nächsten Tag ging es auch schon mit dem ersten Rennen der Superbikes los. In einer scharfen Rechtskurve, wo die Fahrer von bis zu 280 km/h mitten in der Stadt auf ca. 30 km/h runter schalten und abbremsen müssen, fanden die Worker Wheels eine phänomenale Sicht auf die Rennboliden. Am nächsten Tag starteten die Worker Wheels ihre Maschinen – die Tour konnte losgehen. Selbstverständlich unter Beachtung des Linksverkehrs konnten die ersten Tour Ziele angefahren werden. Durch grüne hüglige Landschaften an der Küste entlang bei voller Sonne sah man unvergessene Bilder.
Zugleich aber auch immer unter vielen Gleichgesinnten mit ihren Maschinen aus ganz Europa, was der ganzen Atmosphäre das Gefühl von Einigkeit und Zusammenhalt gab. Dabei wurde auch Teil der Rennstraßen abgefahren, die durch enge Gassen und nah anliegenden Landhäusern umgeben waren. Nach Tourende und einer kalten Dusche kam man wieder zusammen, um die ersten Eindrücke der Insel zu teilen. Ergänzt aber auch von dem am nächsten Tag bevorstehendem Event – der „Mad Sunday“, wo sich die angereisten Motorradfahrer auf der Insel privat messen.Am nächsten Tag früh morgens begrüßte die Mannschaft ein leichtes Schauer, das nicht zwingend einladend wirkte. Dabei entschlossen sich trotz Wetterverhältnisse 2 von 6 in den Mad Sunday zu starten Michael Röhrich und Reinhard Brand zogen mit den Maßen auf die Rennstrecke, die außerhalb der Städte und Dörfer freigegeben war, ohne Geschwindigkeitsbegrenzung und nur in einer Richtung befahrbar. Der zweite Teil der Mannschaft begab sich in die Stadt und drückte den beiden Kollegen die Daumen.
Die Tour am Mad Sunday startete zunächst durch Douglas. Straßen mit unzähligen Motorradfahrern, alle mit dem Ziel raus zu den Hügeln. Einzelne Fahrzeuge versanken dabei in der Masse der Biker und wurden von der Soundkulisse der Maschinen überschwemmt. Kurz nach Verlassen der Stadt zog man zügiger durch die Dörfer auf engen Straßen. Der Himmel klarte dabei auf und die ersten Sonnenstrahlen kamen durch. Nun waren beste Bedingungen für eine spannende, aber auch schöne Tour. Es ging los – die ersten Fahrer auf Ihren Maschinen aus Holland, Belgien oder Deutschland drehten auf.
Reinhard Brand und Michael Röhrich zunächst etwas vorsichtig, auch aufgrund in der Vergangenheit einiger zu Tode kommenden Fahrern. Nach den ersten Überholmanövern erhöhte man die Geschwindigkeit bis zu 200 km/h auf der freigegeben Teilstrecke. Konzentration und Erfahrung waren nun gefragt. Selbst leichte Kurven durfte man nicht unterschätzen. Einheimische Fahrer, die mit der Strecke vertraut waren fuhren weit
über der 200 km/h Grenze. Atemberaubende Momente!
Die Fitness wurde dabei beansprucht und daher wurde an dem Monument von dem verstorbenen Joe Dunlop (26facher Sieger der TT) Rast gemacht. Eine Wiese vor einem Berghaus, die auch Getränke und Speisen anbot, wurde genutzt um neue Kraft zu tanken. Dabei bestaunten die Worker Wheels die Fahrer aus vielen Nationen, die ihr Können bewiesen. Unter der Sonne und von den strahlenden Maschinen umgeben, wurde die Stimmung zunächst von einem verunfallten Fahrer vor den Augen der Worker Wheels eingedämmt. Polizei, Krankenwagen und Hubschrauber waren nach wenigen Minuten vor Ort. Die Strecke wurde zunächst abgesperrt. Die Straßenreinigung traf kurz nach Bergung ein, um die ohne Geschwindigkeitsbegrenzung freigegebene one way Strecke zu präparieren.
Kurz nach Freigabe der Strecke fuhren Michael Röhrich und Reinhard Brand, als erste Fahrer los. An dem Unfallort vorbei und mit weiteren Fahrern im Rücken zog man durch die irisch geprägte Landschaft entlang, mit angemessener Geschwindigkeit und Vorsicht. Das nächste Ziel war das Fahrerlager der Profis, wo ausgiebig geschaut und gegessen wurde. Mit diesen ganzen Eindrücken erreichte man am Abend wohl auf das Zeltlager. Am nächsten Tag stand ein weiteres Rennen auf der Tagesordnung. Dabei bildeten das Team 2 Gruppen, die das Rennen von zwei Perspektiven bestaunten, die Haupttribüne und die Boxengasse Nähe der Rennstrecke zwischen anderen Fans und Einheimische. An den Boxengassen viel
Getümmel durch Mechaniker und Ingenieure. Nicht weit weg davon Angehörige der Rennfahrer ausgestattet mit mobilen Radios, um nah bei ihren Kindern und Enkelkinder zu sein. Die Motoren der Rennboliden dabei laut und unglaublich schnell, mitten durch die Stadt – Runde für Runde, schneller und schneller. Die Wetterverhältnisse waren dabei ein Traum. Sonne und 20 Grad, optimale Bedingungen, um neue Rekorde aufzustellen. Dabei erreichte Michael Dunlop einen neuen Streckenrekord und durchbrach die 17 Minuten Schallmauer. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 214,675 km/h flog er die 60 km lange Strecke in nur 16,58 Minuten ab, bei einer Höchstgeschwindigkeit von über 350 km/h. Unglaubliche Werte, wenn man bedenkt das übliche Straßen durch Dörfer und Städte dafür genutzt werden.
Ein weiterer Renntag neigte sich somit dem Ende zu und man begab sich zurück, um am nächsten Tag ausgeruht die letzte Tour anzugehen.Der darauf folgende Vormittag begrüßte die Worker Wheels zunächst bewölkt mit leichtem Schauer. Nichts aber was der Mannschaft aufhielt die letzten KM auf der Insel zu genießen. Auf dem Weg Richtung „Castle Town“ und „Cregneash“ mit dem Ziel „Calf of Man“, der südlichste Punkt der Insel, erreichte man das Murray’s Motorcycle Museum. Ein kleines historisches Museum mit vielen Oldtimern, die bereits die TT gefahren hatten, bis hin
zu ihren alten Nachfolgern, die gut im Schuss aufbewahrt wurden. Eine Oase an Modellen von namhaften europäischen Motorradherstellern aus der Vergangenheit. Mit einer Spende an die Museumsbetreiber verabschiedeten sich die Worker Wheels und begaben sich in ihrer weiteren Etappe. Im Abschluss erreichte man das „Peel“, einen kleinen Haffen, wo man bei Fish & Chips und warmen Kaffee zusammen fand.
Wie bestellt kamen auch schon die ersten Sonnenstrahlen heraus und es ging idyllisch und passend dazu weiter über die „Ballaugh Bridge“ und „Mad Mechanics vorbei – dem nördlichsten befahrbaren Punkt der Insel.
Eine wundervolle Sicht von der Küste auf das weite Meer, das einlud zum Entspannen und Verweilen. Im Anschluss überquerte die Mannschaft „River Sulby“ über die Garey Ford Straße. Diese Flussüberquerung, dass
an manchen Tagen unter Wasser steht, muss dabei durchgefahren werden, was aber glücklicherweise an dem Tag nicht der Fall war.
Abschließend am Creg Ny Baa vorbei und dem letzten finalen Punkt der Tour, die Boxengasse.
Mit dieser letzten Tour wurde auch so langsam der Abschied eingeläutet und man nutzte die letzten Stunden, alles nochmal Review passieren zu lassen.Auf der Rückreise in den ruhigen Momenten wurde sich ausgiebig ausgetauscht. Bilder und Videos trugen zu einer gemütlichen Runde bei und stärkten nochmals den gemeinsamen Tour Geist für die Heimanreise.
Eine unvergessliche Tour, dieohne die Worker Wheels der VW IG Metall und dem Initiator Michael Röhrich in dieser Form so nicht hätte stattfinden können. Das Team der TT Tour 2016 sendet beste Grüße und
bis bald.

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