Welches Motorrad passt zu mir?

Wenn mit dem Frühjahr die Fahrsaison naht, ist die Hochzeit der Motorradkäufe. Damit die Wahl einer Maschine nicht zur Qual wird und auch Einsteiger das passende Bike finden, haben die ADAC Motorradexperten die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

Mensch und Maschine müssen zusammen passen

Für viele Zweiradfans ist der Kauf eines Motorrades Herzenssache und in der Mehrzahl der Fälle wird die Entscheidung offensichtlich eher mit dem Bauch getroffen. Als fatale Folge sehen erfahrene Trainer des ADAC Motorrad Trainings deshalb häufig Piloten, die mit ihrem motorisierten Zweirad überfordert sind. Zu beachten ist daher:

  • Wer nicht mit beiden Füßen auf den Boden kommt und beide Lenkerenden auch bei vollem Lenkeinschlag bequem erreicht und in den Händen hat, kann nicht sicher fahren.
  • Nur wer seine Maschine problemlos rangieren und aufbocken kann, hat das passende Gefährt.
  • Nicht nur die Körpergröße, auch die Proportionen müssen passen. Nur Probesitzen und eine Probefahrt können letztlich zur richtigen Entscheidung führen. Schließlich gibt es Sitzriesen oder Menschen mit kürzeren Armen. Die hätten beispielsweise ein sportliches Motorrad mit breitem Tank und Stummellenker nicht richtig im Griff.
Die meisten Motorrad-Hersteller bieten verschiedene Sitzhöhen durch verstellbare oder austauschbare Sitzbänke.
Hier eine ausführliche Liste der Sitzhöhen der aktuellen Motorräder.  PDF, 252 KB
Bei der Einstellmöglichkeit von wichtigen Bedienteilen wie Lenker, Hebel oder Fußrasten bietet die Zubehörindustrie häufig individuelle Lösungen an.

Kaufpreis und Einsatzzweck

Der finanzielle Rahmen und persönliche Vorlieben, vor allem aber der Einsatzzweck des Motorrades sind entscheidende Kriterien beim Suchen und Finden der richtigen Maschine. Während die Dicke des Geldbeutels in den meisten Fällen zwischen Gebraucht- oder Neukauf entscheidet, sollte der potentielle Käufer wissen, was er mit dem Motorrad machen will. Wer ein Fahrzeug für die Stadt und Kurztrips will, der braucht eine andere Maschine als der Pilot, der regelmäßig mit Sozia und Gepäck auf große Tour gehen will. Wer ins Gelände oder auf Schotterstraßen ans Ende der Welt gelangen will, ist mit einer Enduro besser gestellt. Mit einem passenden Sportmotorrad kann Fahrspaß von Landstraßen bis zu speziellen Trainings auf Rennstrecken „erfahren“ werden, längere Etappen im Normalverkehr können auf Grund der Sitzposition und der Belastung von Nacken und Handgelenken zur Tortur machen.
Die Bandbreite des Motorrad-Angebots besetzt denn auch jede Nische. Sie reicht vom Naked Bike über Motorräder mit teilweiser oder ganzer Verkleidung bis zu Touren-Motorrädern im Luxus-Look. Oder von kleinen bis zu grobstolligen Reise-Enduros, vom sportlichen Gefährt bis zum Supersportler mit Straßenzulassung und von Choppern und Cruisern in jeder Hubraum-Größe.

Wo suche ich mein Traumbike?

Im Internet oder Motorrad-Zeitschriften oder -Katalogen kann die Wahl der Gattung zielführend vorbereitet werden. Wer sich für einen bestimmten Maschinen-Typus entschieden hat, findet meistens mehrere Modelle verschiedener Marken. Ein Besuch der einschlägigen Motorrad-Ausstellungen oder beim Fachhändler hilft weiter und lässt neben einer Besichtigung auch die Sitzprobe zu. Fachkundiges Personal, das mit Rat und Tat helfen kann, erleichtert eine Entscheidung. Eines gilt auf jeden Fall: Ohne Probefahrt sollte kein Kaufvertrag unterschrieben werden. Und dass das neue Motorrad oder der neue Roller ABS haben muss, steht außer Frage.

  • Weil beim Motorradkauf immer auch Emotion im Spiel ist, sollten aber auch andere wichtige Kriterien bedacht und folgende Grundsatzfragen vorher geklärt werden:
  • Was kosten Versicherung und Steuer?
  • Wie lange soll das Motorrad gefahren werden und wie sieht es in Sachen Werterhalt oder -verlust aus?
  • Was sagen Testberichte, Dauertests oder Motorrad-Internetforen zu der gewählten Maschine?
  • Gibt es einen Händler und eine Werkstatt in der Umgebung?

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